Mehr Pausen – mehr Effizienz?
Die Tomatentechnik (Pomodoro) ist Garant für mehr Effizienz
Aus unserer Schulzeit kennen wir sie schon, regelmäßige Pausen. Wer dachte, sie sind nötig, damit die Lehrer Zeit genug haben, sich abzulösen und die Schüler und Schülerinnen die Zimmer wechseln können, irrt sich. Regelmäßige Pausen verbessern unsere Lern- und Arbeitseffizienz.
Das menschliche Gehirn benötigt im Gegensatz zu einem Computer Sauerstoff und Glucose, damit die Neuronen sich verbinden und arbeiten können. Ob wir uns etwas merken oder entscheiden, ob wir konzentriert arbeiten oder denken, die Zellen im Gehirn ermüden und benötigen Zeit, frische Luft und Nahrung, um zu regenerieren. Der Italiener Cirillio hat bereits in den 80er-Jahren eine Pausentechnik ausgetüftelt, die nachweislich dafür sorgt, dass bei geistiger Arbeit über einen längeren Zeitraum effizienter gearbeitet und mehr geleistet wird, wenn regelmäßige Pausen eingeschoben werden.
Für seine Tests verwendete er einen Kurzzeitmesser in Form einer Tomate, daher der Name Pomodoro-Technik.
Er schlägt vor, jeweils nach 25 Minuten konzentrierter Arbeit eine Pause von fünf Minuten einzuschieben. Wichtig ist es, in der Pause möglichst keine geistige Arbeit zu verrichten, d. h. es geht um eine Pause ohne Smartphone.
Zwischenzeitlich wurden seine Ergebnisse in zahlreichen wissenschaftlichen Studien nicht nur untermauert. Wir wissen, dass zum Beispiel Besprechungen effizienter und fruchtbarer sind, Entscheidungen in Gremien leichter und schneller getroffen werden, wenn der Zeitpunkt so gewählt wird, dass unser Gehirn ausgeruht und mit Sauerstoff und Nahrung versorgt ist. Am besten halten Sie Unternehmen ihre Meetings morgens oder nach der Mittagspause ab, wenn was dabei rauskommen soll. In den Pausen sollte striktes Handyverbot sein, denn das Gehirn erholt sich nicht, wenn bei jeder Unterbrechung das Smartphone oder Tablet weiter unseren Kopf beschäftigt.
Schülern und Studenten sei empfohlen, auch wenn die Zeit bei Klausuren begrenzt ist, zwischendurch kurz innehalten, eine Kleinigkeit essen, durchatmen und nach ein paar Minuten weiterschreiben. Es hört sich einfach an, doch mittlerweile ist für viele Menschen fast nicht möglich, innezuhalten und eine Pause zu machen. Versuchen Sie es einfach mal. Lernen Sie den Vorteil kennen: Mehr Leistung, bessere Effizienz bei weniger Belastung.
In meinen Seminaren spielt das „Innehalten – die Kunst der kleinen Pause“ eine wichtige Rolle, nicht nur zur Steigerung der eigenen Leistungsfähigkeit. Das Innehalten ist wichtig, um die Wahrnehmung und das Bewusstsein zu schärfen. In sich Hineinhören führt zu mehr Selbst-Bewusstsein und Selbst-Achtung.
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